Pressemeldung vom 5.1.2004 | ||
Anfrage zu Graffitti-Schmierereien | ||
Die Graffiti-Beschädigungen am Schulzentrum Ingelheim vom November letzten Jahres nimmt
FDP-Kreistagsmitglied, Helga Lerch, zum Anlass, eine Anfrage an die
Kreisverwaltung zu richten. Sie will von der Verwaltung wissen, an welchen der 15 kreiseigenen
Schulen es im Laufe der Legislaturperiode (1999-2003) Graffiti-Schäden gegeben habe und wie
hoch die Kosten waren, die der Kreis als Schulträger für Reparatur- und
Wiederherstellungsarbeiten zu tragen hatte. Des weiteren fragt die FDP-Politikerin, ob Täter ermittelt bzw. kostenpflichtig gemacht werden konnten und wie die betroffenen Schulen erzieherisch mit diesen Zerstörungen umgehen. Als Schwerpunkte der Graffiti-Beschädigungen muss nach Auskunft der Kreisverwaltung in den Jahren 1999-2003 vor allem das Schulzentrum Ingelheim genannt werden, gefolgt von der Realschule Nierstein und in deutlichem Abstand was die entstandenen Kosten und auch die Häufigkeit der Zerstörungen anbelangt - das Gymnasium Nieder-Olm, das Gymnasium zu St. Katharinen in Oppenheim, die IGS-Ingelheim, die Sonderschule Ingelheim und die Rochus Realschule in Bingen. Die Gesamtkosten für Entfernungen belaufen sich auf 69.884,45 Euro, wobei zu berücksichtigen sei - so die Kreisverwaltung - "dass die Mehrzahl der Graffities von dem kreiseigenen Bautrupp oder den Hausmeistern an den Schulen entfernt wurden und deswegen nur die Materialkosten ohne Lohnkosten in die Berechnung einbezogen wurden." Trotz großer Bemühungen und in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeidienststellen sei es nur in einem einzigen Fall gelungen, den Täter zu ermitteln oder haftbar zu machen. Die Kreisverwaltung vermutet, dass es sich bei den Tätern in der Regel nicht um Schülerinnen und Schüler der eigenen Schule handele. Die meisten Zerstörungen spielten sich außerhalb der Schulzeit ab. An vielen Schulen versuche auch die Lehrerschaft in Zusammenarbeit mit der Schülervertretung Aufklärungsarbeit zu leisten und durch Aufsichten Kontrolle sicher zu stellen. Die Möglichkeit bei Neuausschreibungen einen Graffitischutz anzubringen, sieht die Kreisverwaltung skeptisch. Eine Preisabfrage habe ergeben, dass die Kosten für einen Graffitischutz und die sich daran anschließende Reinigung deutlich höher seien als die Entfernung der Graffities - so die Verwaltung. Die FDP-Kreistagsfraktion appelliert an das Verantwortungsbewußtsein aller Verursacher. "Es ist eben keine Form der Selbstverwirklichung oder gar künstlerisches Schaffen wenn mutwillig Eigentum auf Kosten aller zerstört wird. Wir rechnen im Jugendhilfeausschuss mit Centbeträgen, um Jugendarbeit auch in Zukunft noch zu ermöglichen und finanzierbar zu machen und auf der anderen Seite werden ca. 70.000 Euro einfach mal so verschleudert, weil sich Spraywütige nicht zurückhalten wollen," so Helga Lerch abschließend. |