Pressemeldung vom 12.02.2006 | ||
Ehrenamtliche Feuerwehren zeigen besorgniserregende Entwicklungen | ||
Mainz-Bingen. Berichte der Lokalpresse nahm die FDP-Kreistagsfraktion zum Anlass, Gespräche
mit Vertretern der ehrenamtlichen Feuerwehren im Landkreis zu führen. Kreisfeuerwehrinspekteur Wilfried Eppelmann,
der 1. Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Erich Lemper, Wehrführer Rainer Kropp und
Kreisjugendfeuerwehrwart Volker May sehen übereinstimmend besorgniserregende Entwicklungen. So gehe die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe zu Lasten der Freistellung von Feuerwehrleuten bei einem Einsatz während der Arbeitszeit. Auch die verbindlich vorgeschriebenen Anforderungen im Ehrenamt seien für den Einzelnen enorm gestiegen und kaum noch leistbar. Dort wo Berufsfeuerwehren und Werksfeuerwehren existierten, sei die Situation vergleichsweise besser. In einem gro&szig;en Flächenkreis wie dem Landkreis Mainz-Bingen mit 2.400 ehrenamtlichen Kräften und nur 10 Personen im Hauptamt sei der grö&szig;ere Katastrophenfall nicht zu meistern. "Wenn wir im Landkreis 500 Verletzte kriegen, bin ich hoffentlich weit weg," formuliert einer der Gesprächspartner die angespannte Situation. Auch die sich verändernde Bevölkerungsstruktur bereitet den Feuerwehren Kopfweh, da der Nachwuchs wegbleibt. Hier müssten nach Meinung der FDP Anreize geschaffen werden, um das Ehrenamt zu stärken. In Schreiben an die FDP-Fraktionen in Bund und Land und an Landrat Claus Schick fordert die FDP-Vorsitzende im Kreistag Mainz-Bingen Helga Lerch dazu auf, die Sorgen der Feuerwehren Ernst zu nehmen. Die Politik dürfe sich nicht zurückziehen und nur auf das Ehrenamt hoffen. Insbesondere die Feststellung der Vertreter der Feuerwehren, dass der Landkreis für den Katastrophenfall nicht ausreichend gerüstet sei, gebe Anlass zur Sorge. Helga Lerch fordert deshalb den Landrat auf z.B. im Rahmen von Bürgermeisterdienstbesprechungen mit den VG-Bürgermeistern, die qua Amt die Chefs der Feuerwehren sind, dieses Problem aktiv anzugehen. Die Politik müsse sich der besonderen Verantwortung bewu&szig;t sein und aktiv an Lösungsmöglichkeiten arbeiten. |