Antrag vom 26.10.2012 der Fraktionen von CDU, FDP & FWG

Klimaschutzkonzept Mainz-Bingen,
Start einer Kampagne zum Austausch von Heizungen und Heizungspumpen und zur Nutzung der aktuellen Beratungsprogramme zur Energieeinsparung

Sehr geehrter Herr Landrat,

Der Kreistag möge beschließen:

Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen wird beauftragt, eine Kampagne mit den örtlichen Banken, den Innungen für "Sanitär/Heizung/Klima" und der kreiseigenen EDG zu starten, um die Bevölkerung aufzurufen, ihre Heizungsanlagen zu modernisieren und die Heizungspumpen auszutauschen.


Begründung:
Gemeinsam mit den Landkreisen Alzey-Worms und Bad Kreuznach hat der Landkreis Mainz-Bingen ein Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben, das uns wohl in den nächsten Wochen vorgestellt wird und daraus auch Erkenntnisse gewonnen werden sollen, wie in Zukunft im Landkreis Mainz-Bingen mit dem Thema Klimaschutz umgegangen wird. Unabhängig davon schlagen wir eine Kampagne vor, die gemeinsam mit den örtlichen Banken sowie den Heizungsinnungen "Sanitär-Heizung/Sanitär-Klima" gestaltet werden könnte, um die Bevölkerung aufzurufen, ihre Heizungsanlagen zu modernisieren und Heizungspumpen auszutauschen.

Nach dem Motto "die billigste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen" soll dabei versucht werden, den Energieverbrauch im Landkreis Mainz-Bingen weiter zu reduzieren. In diese Aktion könnte auch die kreiseigene Gesellschaft EDG federführend mit eingebunden werden.

Gerade ältere Heizungsanlagen und Heizungspumpen verbrauchen eine Menge Energie und so kann schon nach relativ kurzer Zeit der Investitionsaufwand unter Berücksichtigung des sehr niedrigen Zinsniveaus erspart werden. Gerade ältere Heizungsanlagen werden von den Hausbesitzern erst ausgetauscht, wenn die Anlage wirklich überhaupt nicht mehr funktioniert, obwohl ein Austausch bei der heutigen Heizungstechnik und der Tausch von Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen mit viel niedrigerem Stromverbrauch sehr gute Werte abliefern, die zu einer Einsparung von 20 – 30 Prozent an Energiekosten führen können.

Im Hinblick auf unser Klimaschutzkonzept sollte die Energieberatung an vorderster Stelle stehen, zumal dabei ein schöner Nebeneffekt entsteht, denn das heimische Handwerk könnte sicherlich bei sinkender Auftragslage neue Aufträge gut gebrauchen. Hierbei sollte offensiv für die neuen "Energie Checks" geworben werden, die von den Verbraucherzentralen durchgeführt und vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert werden. Hauseigentümern und Mieter haben hierbei die Möglichkeit, ihr Gebäude bzw. ihre Wohnräume durch Experten auf Möglichkeiten der Energieeinsparung (Gebühr von 10 bis 30 Euro) überprüfen zu lassen. Darüber hinaus sollte das Förderprogramm "Vor-Ort-Beratung" des BMWi mit eingebunden werden, das sich speziell an Eigentümer von älteren Häusern und Wohnungen richtet. Die Beratung im Falle eines Ein- bis Zweifamilienhaus wird ab dem 01. Juli 2012 mit einem Zuschuss bis zu 400 Euro gefördert.

Mit der Nutzung dieser neuen Beratungsprogramme kann ein Beitrag zur Energieeinsparung sowie infolge ein neues Potenzial für den Handwerksbereich geschaffen werden kann.

Wir bitten deshalb darum, dieses Modell gemeinsam mit der EDG, der Energieberatung der Verbraucherzentrale, der genannten Handwerksinnung und den örtlichen Banken auf den Weg zu bringen und gleichzeitig Gespräche mit den Landkreisen Bad Kreuznach und Alzey-Worms aufzunehmen, die im Rahmen unseres gemeinsamen Klimaschutzkonzeptes sicherlich den gleichen Weg gehen könnten.

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Joachim GerhardHelga LerchErwin Malkmus
CDU-FraktionFDP-FraktionFWG-Fraktion
FraktionsvorsitzenderFraktionsvorsitzendeFraktionsvorsitzender