Brief an Innenminister Roger Lewentz vom 21.02.2015

Gefahrensituationen auf der Landesstraße 414

Herrn
Roger Lewentz
Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz

Sehr geehrter Herr Minister,

kurz vor Weihnachten verunglückte eine junge Frau auf der L414 Richtung Bingen. Seit dieser Zeit bemühen sich die Eltern der Verunglückten mittels Unterschriftenlisten, die Presse und auch wir als Fraktion um eine Verbesserung der Lage.

Ein Anschreiben unserer Fraktion an den ersten Kreisbeigeordneten unseres Landkreises, Herr Adam Schmitt, führte zu einer Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Landesbetrieb für Mobilität. Prinzipiell ist der Landkreis jedoch für eine Landesstraße nicht zuständig.

Im Rahmen einer Ortsbegehung hat sich nunmehr die FDP-Kreistagsfraktion zusammen mit dem Bürgermeister der Ortsgemeinde Aspisheim und Mitgliedern des dortigen Rates ein Bild über die Situation gemacht.

Folgende Mängel wurden dabei festgestellt:
  1. Auf der L414 in Richtung Ober-Hilbersheim herrscht an Werktagen ein reger LKW-Verkehr durch Abbaugebiete. Die Straße wird nach dem Ortsausgang Aspisheim enger, die Seitenstreifen sind daher beidseitig ausgefahren. Zahlreiche Kurven erhöhen die Gefahrensituation.
  2. Auf der L414 in Richtung Dromersheim gibt es ebenfalls ausgefahrene Seitenstreifen ohne Befestigung. Die Überholproblematik ist dramatisch. Zur Zeit unserer Begehung fuhr sogar ein Rollstuhlfahrer auf besagter Strecke. Für Radfahrer besteht höchste Gefahr. In der Vergangenheit – so sagen die Anwohner – hätten sich hier bereits tödliche Unfälle ereignet.
  3. In Dromersheim in Höhe der dortigen Bäckerei treffen Grundschulkinder auf die L414, die dort den Namen "Rheinhessenstraße" trägt. Alle Kinder aus dem oberen Ort Richtung Steuerstraße müssen die viel befahrene Rheinhessenstraße überqueren. An dieser Stelle ist zwingend über eine Druckampel oder ein Zebrastreifen nachzudenken.
  4. Unzumutbar für Fußgänger, Eltern mit Kinderwagen oder Ältere mit Rollatoren ist die Situation an der Kirche. Die starke Verengung der Straße lässt ein gefahrloses Passieren der Straße nicht zu. Auch hier haben sich bereits zahllose Unfälle ereignet.
  5. Der Übergang an der Heckengasse führt zum innerörtlichen Kindergarten. Hier müssen kleine Kinder die vielbefahrene L414 überqueren. Auch an dieser Stelle müssen gefahrlose Querungen gefunden werden.
  6. Über das sogenannte "Kutschereck" am Kreisel Richtung Dromersheim wurde nach dem eingangs erwähnten Unfall eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h eingeführt. Bereits nach ca. 300m verengt sich die Fahrbahn wieder, links gibt es eine Leitplanke die letztendlich dazu führt, dass rechts die Fahrbahn ausgefahren ist. Die reine Fahrbahnbreite ist an dieser Stelle nur 5.25m.
  7. Die Unfallstelle, an der die junge Frau verunglückte, ist bis heute nicht wieder hergestellt. Dies gilt für die Bankette an der Unfallstelle einschließlich des begleitenden landwirtschaftlichen Fahrweges und stellt damit nach dem Unfall noch eine größere Gefahrenquelle dar als zuvor. Die Straße ist in diesem Abschnitt für Radfahrer ebenfalls lebensgefährlich.

In der Anlage übersenden wir Ihnen Bildmaterial, das wir während der Begehung aufgenommen haben.

Die FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen bittet Sie eindringlich, sich der L414 an den dargestellten Gefahrenstellen anzunehmen und die Sanierung, Verbreiterung etc. in die vorderste Prioritätenliste den Landesstraßenbau betreffend aufzunehmen.

Warten Sie nicht, bis der nächste Unfall sich dort ereignet.


Mit freundlichen Grüßen

Helga Lerch
Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag Mainz-Bingen

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