Anfrage vom 01.06.2002

Mediationsprojekte an Schulen in der Trägerschaft des Kreises

Herrn
Landrat Claus Schick
Kreisverwaltung
Georg-Rückert-Straße
55218 Ingelheim/Rhein

1. Juni 2002
Sehr geehrter Herr Landrat,

die FDP-Kreistagsfraktion stellt für die Kreistagssitzung am 30 August folgenden Antrag:

Der Kreistag beschließt die Bereitstellung einer Summe von Euro 4.500 zur Einrichtung und Finanzierung von Mediationsprojekten an Schulen in der Trägerschaft des Landkreises. Die Finanzierung erfolgt über Mittel aus dem Haushaltsansatz zur Gewaltprävention.

Begründung:
Gewaltpräventive Maßnahmen an Schulen werden als Folge der Ereignisse am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt verstärkt diskutiert. Die Schulmediation stellt nach Meinung der FDP ein Verfahren dar, innerschulische Konflikte oftmals schon im Ansatz anzugehen – ehe es zu einer unkontrollierten Eskalation kommt. Mediationsverfahren sind bereits in vielen gesellschaftlichen Bereichen etabliert (Umweltmediation, Mediationsverfahren in Verbindung mit der Erweiterung des Frankfurter Flughafens, Täter-Opfer-Ausgleich etc.).

Die Schulmediation ist ein Verfahren, bei dem die beteiligten Schüler – unterstützt durch eine neutrale dritte Person (Mediator / Mediatorin) – ihre Konflikte selbst lösen. Die angewandten Streitschlichtungsprogramme dienen der Verbesserung des Schulklimas und dem Erwerb sozialer Kompetenzen. Ziel ist es, in der Schule eine Streitkultur zu fördern, die letztlich alle Bereiche des Schullebens einschließen sollte. Die Ausbildung zum Mediator / Mediatorin erfordert neben Zeit auch Professionalität z.B. das Wissen über Schlichtungstechniken, Konfliktstrukturen sowie soziale und kommunikative Kompetenzen. Da eine gründliche Ausbildung von Mediatoren (LehrerInnen und ältere SchülerInnen) finanziert werden muss, hofft die FDP-Fraktion auf breite Unterstützung ihres Antrages

Mit freundlichen Grüßen
gez. Helga Lerch,
Ingrid Raddatz, Fraktionsvorsitzende

zur entsprechenden Pressemitteilung